Die Welt der Faszien

Faszien gibt es in vielen Lebensformen. 

Faszien sind feine Häutchen, die jeder kennt, der schon einmal Fleisch gegessen hat. Sie sind milchig-weiß und umhüllen das rote Steak. In der Grapefruit sind die Häute, die das Fruchtfleisch in einzelne Schnitze unterteilt ebenfalls deutlich zu erkennen. 

Auch beim Menschen werden die Muskeln von faszialem Bindegewebe umhüllt. Faszien trennen einzelne Muskelstränge voneinander. 

 

Faszien haben mehrerlei Aufgaben im Körper.

Zwischen den Faszien wird Lymphe durchgeleitet, die sowohl wichtige Aufbaustoffe zu den Zellen als auch Abbauprodukte aus den Zellen transportiert. Z. B. durch Muskelanspannung können Faszien verkleben oder auch durch einen Lymphstau wegen Verspannungen. 

 

Die Faszien sind endlos.

Sie umhüllen nicht nur jeden Muskel, sondern auch die Knochen, Sehnen und Organe. Sie sind ein Geflecht von ineinander übergehenden, mehrschichtigen, verschieden dicken Häuten. 


Die Faszienspannung wird durch die Psyche gesteuert.

Innere Gelassenheit reduziert die Körperspannung. Stress kann dagegen die Spannung deutlich steigern. Es gibt eine Wechselwirkung zwischen der Psyche und dem Verspannungsgrad der Faszien. So kommt es vor, dass ein Mensch schon in jungen Jahren durch Stress völlig verspannt ist oder verspannt ist und dadurch gestresst. Durch diese Spirale setzt sich fort und durch eine ungewohnte Bewegung kann sich ein gestresster/verspannter Mensch verletzen in Form einer Stauchung oder Zerrung. 

 

Die Beweglichkeit hängt von den Faszien ab.

Durch zu wenig Bewegung, Operationen, Schonhaltungen, ... verkleben die Faszien und schränken daher unsere Beweglichkeit nach und nach immer mehr ein. Die Muskeln sind in verklebten Faszien gefangen und die Geschmeidigkeit geht verloren. Über die Zeit baut die Struktur der Faszien im Körper entsprechend um. Die leicht dehnbaren Elastinanteile nehmen ab und die zähen und kaum dehnbaren Kollagenanteile nehmen zu. Im Extremfall führt das dazu, dass man sich Sehnen "brechen" kann. Eine Sehne dürfte eigentlich nicht reißen, wenn man barfuß umknickt. Stimmen jedoch die Anteile von Elastin und Kollagen nicht mehr, kann dies leicht passieren. 


Faszien speichern Energie.

Je elastischer die Faszien sind, um so mehr Kraft können sie durch Dehnspannung erzeugen. Die Muskeln vervielfachen die Kraft noch. 

Ein gut ausgebildetes Fußgewölbe wird durch die Belastung des Körpergewichts leicht nach unten gedrückt (vorgespannt) und gibt bei Verlagerung des Gewichts diese Energie wieder ab. 

 

Faszien als Sinnesorgan.

Die Muskeln mit deren Faszien und Nervenendungen sind ein reichhaltiges Sinnesorgan. Das Gehirn wird mit vielen Sinnesempfindungen aus den Nervenzellen innerhalb der Faszien überschüttet. 

 

Die Faszien beeinflussen unser Erscheinungsbild.


Sie formen unseren Körper und 

helfen uns aufrecht zu halten.

. Sie passen sich über die Zeit an, sodass man eine individuelle Faszienhülle eines Menschen erkennen könnte, selbst wenn man ihm alle Organe, Knochen und Muskeln entnehmen würde. Durch die Faszien-Therapie können sie gezielt manipuliert werden. Manchmal wird direkt nach einer Behandlung ein Unterschied deutlich spürbar oder auch sichtbar. 

 

Faszien sind verbunden.

So kann es sein, dass eine verklebte Faszie zu Rückenschmerzen führen, ...

Bei der Behandlung ist dies manchmal ein Vorteil. Selbst wenn man an einem Körperteil arbeitet, das keine Probleme zu haben scheint, erreicht man andere, bei denen sich Verklebungen lösen. 

 

Faszien sind manipulierbar.

Kollagene Verdickungen oder Verklebungen in den Faszien sind langfristig durch Sport nicht zu beheben. Um diese zu lösen, kann durch die Faszien-Therapie gezielt manipuliert werden. Hier wird die Tixotrophie - eine Eigenschaft der Faszien genutzt. Durch gezielten Druck kann die Faszie weich werden und dann umgeformt werden. Nach der Behandlung verfestigt sie sich wieder. Wenn dadurch Verklebungen gelöst wurden kann z. B. sofort eine Bewegungseinschränkung bemerkt werden.